Fragen & Antworten
Antworten auf die häufigsten Fragen rund um Krebsvorsorge und Früherkennung finden Sie hier – gebündelt, kurz und informativ.
Häufige Fragen
Die Unterscheidung liegt im Ansatz: Vorbeugung soll verhindern, dass ein Problem wie eine Krebserkrankung überhaupt entsteht. Bei der Früherkennung geht es darum – wie der Name schon sagt – Erkrankungen so früh wie möglich zu erkennen und zu behandeln. So können Ärzte beispielsweise bestimmte Krebserkrankungen durch gezielte Untersuchungen in einem Frühstadium erkennen und behandeln. Vorsorge hingegen wird allgemein verwendet, ohne einen genauen Zeitpunkt der Problembehandlung festzulegen. Prävention ist der Fachbegriff für Vorsorge.
Die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken, kann jeder durch sein eigenes Verhalten beeinflussen. Und zwar, indem man bestimmte Risiken bewusst verringert und dafür Schutzfaktoren stärker in den Alltag integriert.
Risikofaktoren sind:
- Nikotin– und Alkoholkonsum
- UV-Strahlung
- Biologische und chemische Gefahrstoffe
- Bestimmte Infektionen mit Bakterien und Viren
- Ausreichend Bewegung und eine gesunde Ernährung hingegen können das Risiko einer Krebserkrankung senken
Durch einen gesunden Lebensstil kann man sein eigenes Krebs-Risiko senken. Ein vollständiger Schutz ist jedoch bisher nicht möglich. Denn viele Tumorarten entstehen nicht durch äußere Einflüsse. Hier liegt die Ursache in einer zufälligen falschen Zellteilung. Die Wahrscheinlichkeit dafür steigt mit dem Alter, erbliche Vorbelastung kann aber auch eine Rolle spielen.
Eine Ausnahme gibt es bei der Darmkrebsvorsorge durch eine Darmspiegelung. Dabei können Darmpolypen rechtzeitig entfernt und Darmkrebs so vorgebeugt werden. Ab dem Alter von 55 und für Männer bereits ab dem Alter von 50 Jahren übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten dafür.
Zu möglichen weiteren Krebsrisiken ist die Studienlage in der Wissenschaft nicht eindeutig. Die internationale Krebsforschungsagentur (IARC) überarbeitet die Risikoeinschätzung von Krebs regelmäßig auf der Grundlage aktueller Forschung. Die Ergebnisse der Studien bilden aber immer nur den derzeitigen Forschungsstand. Die Einteilung erfolgt in fünf Stufen in: bekanntermaßen krebserregend für Menschen bis wahrscheinlich nicht krebserregend.
1: Krebserregend für Menschen
Es gibt viele wissenschaftliche Quellen, die belegen, dass bestimmte Substanzen, Gefahrstoffe und sogar Bakterien sowie Viren beim Menschen Krebs auslösen können. Einige Beispiele sind:
- alkoholische Getränke und Tabak
- ionisierende, also elektromagnetische, Strahlung und Formaldehyd sowie
- einige HPV-, Hepatitis-B-/-C-Viren und Helicobacter-Pylori-Bakterien.
2A: Wahrscheinlich krebserregend für Menschen
Bei anderen Risikofaktoren konnten Wissenschaftler in Versuchen bereits nachweisen, dass diese mit hoher Wahrscheinlichkeit Krebs begünstigen. Dazu gehören unter anderem:
- rotes Fleisch
- Acrylamid
- Glyphosate
- Nitrate/Nitrit (unter bestimmten Aufnahmebedingungen)
- Schichtarbeit (bei Störung des Tag-/Nacht-Rhythmus)
2B: Möglicherweise krebserregend
Für einige Stoffe konnten Forscher Anhaltspunkte dafür finden, dass sie bei Menschen zu Krebserkrankungen führen können. Das gilt unter anderem für:
- Blei
- Nickel
- Chloroform
- Benzin
- bestimmte hormonelle Verhütungsmittel
3: Nicht eingestuft
Manche Substanzen und Viren stehen zwar im Verdacht, krebserregend zu sein. Einen Beweis dafür konnte die Wissenschaft aber noch nicht erbringen. Unter anderem beifolgenden Stoffen müssen die Experten weitere Studien durchführen:
- Diazepam
- Diesel
- Haarfärbeprodukte
- Tee
- Hepatitis-D-Viren
4: Wahrscheinlich nicht krebserregend
Hierzu gehören Risikofaktoren, die nach aktuellem wissenschaftlichem Stand vermutlich weder für Menschen noch für Tiere krebserregend sind. Zurzeit ist nur die chemische Verbindung Caprolactam in diese Gruppe eingeordnet, die zur Herstellung von Kunststoff verwendet wird.
Versicherte, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, haben Anspruch auf Untersuchungen zur Früherkennung von Krebserkrankungen sowie für andere gesundheitliche Risiken und Belastungen. Ziel ist es, häufig auftretende Krebsarten beziehungsweise deren Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen. Die unterschiedlichen Untersuchungen sind an bestimmte Altersgrenzen gekoppelt:
- Hautkrebsfrüherkennung ab dem 35. Lebensjahr: Alle zwei Jahre übernehmen die gesetzlichen Krankenversicherungen die Kosten für ein Hautkrebs-Screening.
- Darmkrebsfrüherkennung ab dem 50. Lebensjahr: Zur Darmkrebsfrüherkennung hat jede/r Deutsche im Alter zwischen 50 und 54 Jahren jährlich Anrecht auf einen immunologischen Stuhltest. Dabei wird eine Stuhlprobe auf nicht sichtbares Blut untersucht. Ab 55 Jahren kann die Untersuchung alle zwei Jahre wiederholt werden. Ein positiver Blutnachweis heißt aber nicht in jedem Fall, dass eine Krebserkrankung vorliegt. Nur eine Darmspiegelung kann das dann genau klären. Die gesetzlichen Krankenversicherungen übernehmen deshalb alternativ zum Stuhltest die Kosten für zwei Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren – für Männer ab 50 Jahren, für Frauen ab 55 Jahren. Die Untersuchung ist von allen Früherkennungsangeboten die zuverlässigste und die einzige, bei der die Ärztinnen und Ärzte Darmkrebs rechtzeitig erkennen können. Vorstufen wie Polypen werden dabei direkt während der Darmspiegelung mit entfernt.
- Der Check-Up 35: Gesetzlich Versicherte haben ab dem 35. Lebensjahr regelmäßig Anspruch auf einen allgemeinen Gesundheitscheck bei ihrer Hausärztin oder ihrem Hausarzt. Bei der Untersuchung können verschiedene Volkskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Schwächen, Nierenleiden oder Diabetes frühzeitig erkannt werden.
Für Frauen:
- Ab dem 20. Lebensjahr: Jährliche gynäkologische Untersuchung mit Abstrich von Gebärmutterhals und -mund.
- Ab dem 30. Lebensjahr: Jährliche gynäkologische Untersuchung mit Abstrich von Gebärmutterhals und -mund sowie Abtasten der Brust und der dazugehörigen Lymphknoten.
- Ab dem 35. Lebensjahr: Gynäkologische Untersuchung mit Abstrich von Gebärmutterhals und -mund, Abtasten der Brust und der dazugehörigen Lymphknoten sowie ein HPV-Test im Abstand von drei Jahren. Dazwischen jährlich eine gynäkologische Untersuchung mit Abstrich von Gebärmutterhals und -mund sowie Abtasten der Brust und der dazugehörigen Lymphknoten. Im Rahmen der organisierten Krebsfrüherkennungsprogramme erhalten gesetzlich Versicherte alle fünf Jahre eine Einladung zu dieser Untersuchung.
- Ab dem 50. bis zum 69. Lebensjahr (ab dem 1. Juli 2024 bis zum 75. Lebensjahr): Alle zwei Jahre ein Mammographie-Screening der Brust.
Für Männer:
- Ab dem 45. Lebensjahr: Einmal im Jahr eine Prostatakrebs-Früherkennung und eine Untersuchung der äußeren Geschlechtsorgane.
Weitere ausführliche Informationen zum Thema Krebsfrüherkennungsuntersuchungen finden Sie hier
Selbstuntersuchungen kann, wie der Name schon sagt, jeder bei sich selbst vornehmen. Es handelt sich um eine einfach durchzuführende Beobachtung des eigenen Körpers. Dabei werden entsprechende Körperstellen nach einem bestimmten Ablauf auf Veränderungen untersucht. Das erhöht das Körperbewusstsein und kann dabei helfen, Auffälligkeiten früh zu erkennen. Eine Untersuchung durch einen Arzt ersetzt die Selbstuntersuchung nicht. Sie wird für Brust, Haut und Hoden empfohlen.
Anleitungen finden Sie hier