Über Krebs spricht kein Mensch gerne. Verständlich. Ist auch ein echter Stimmungskiller! Aber Schweigen ist auch keine Option, denn Krebs betrifft viele Menschen. Das bedeutet: Eine große Sache, über die man nicht offen spricht, macht sehr vielen Menschen das Leben schwer.
Dagegen setzen wir die Kampagne „Sprich mit mir! Über Krebs.“
Das Buch ist eine Einladung zum Dialog. Es beinhaltet persönliche Erfahrungsberichte vom alltäglichen Umgang mit der Krankheit aus Sicht von Familienangehörigen, Ärztinnen/Ärzten und Betroffenen selbst. Dabei ist es weder ein Tagebuch noch ein Ratgeber – vielmehr schafft es Verständnis und regt einen Perspektivwechsel an.
Auf das Buch folgten 2019 und 2022 zwei Poetry-Slams in Düsseldorf und Olpe. Slammerinnen und Slammer berührten mit emotionalen Texten gegen die Sprachlosigkeit. Die Moderation der Abende übernahmen Jean-Philippe Kindler und Lukas Wandke. Die Beiträge des Poetry-Slams in Düsseldorf sind im YouTube-Kanal der Krebsgesellschaft NRW als Kurzvideos zu finden.
Das Format Video-Contest ist der jüngste „Streich“ auf dem Weg gegen das Krebs-Tabu. Gemeinsam mit jungen Filmerinnen und Filmern möchten wir zeigen, dass die Auseinandersetzung mit dem Thema keine starren Altersgrenzen oder Regeln kennt. Junge Menschen sollen ihre Gedanken und Erfahrungen kreativ umsetzen und damit zur Diskussion innerhalb der Schule, ihres sozialen Umfeldes, ja sogar innerhalb ihrer Generation beitragen. Kreativität kann ein Weg sein, Tabus aufzubrechen und einen „neuen Dialog“ zu fördern. Im Februar 2020 fand der erste Contest statt. Aufgrund des großen Erfolgs, wurde das Format in 2023 mit einem zweiten Videocontest fortgeführt.
Ziele der Aktionen im Rahmen der Kampagne:
Wir danken allen Schulteams, die beim Videocontest 2023 mitgemacht haben, für das tolle Engagement!
Das Siegerteam der Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule überzeuge beim Jugendvideo-Contest 2023 mit dem Video „I´m a survivor“. Das Video ist ein ganz besonderer Beitrag, der in schwierigen Zeiten Mut macht!
Krebs! Da schaut man lieber weg. Diese jungen Filmerinnen und Filmer nicht! Ihre Videos setzen ein Zeichen für mehr Offenheit und Mut. Nichts für Feiglinge! Aber genau etwas für die, die etwas verändern wollen.
Wir möchten zeigen, dass die Auseinandersetzung mit dem Thema „Krebs“ helfen kann und auch kein Alter kennt. Kreativität kann ein Weg sein, Berührungsängste abzubauen und einen „neuen Dialog“ über das immer noch hartnäckige Tabu „Krebs“ zu fördern. Mit offenen Worten können wir die Welt (und das Leben mit Krebs) ein wenig besser machen.
Rund 500.000 Menschen in Deutschland bekommen laut Robert Koch-Institut jedes Jahr die Diagnose Krebs, Tendenz steigend1. In NRW erkranken jährlich mehr als 110.000 Menschen neu an Krebs.2
Die absolute Zahl der Krebsneuerkrankungen hat sich in Deutschland zwischen 1970 und 2014 auf etwa 482.500 nahezu verdoppelt. In einem Zeitraum von zehn Jahren (zwischen 2004 und 2014) hat die absolute Zahl der Krebsneuerkrankungen bei Männern um 6 Prozent und bei Frauen um 9 Prozent zugenommen. Eine wesentliche, aber nicht einzige Ursache ist die demografische Alterung der Bevölkerung in diesem Zeitraum. Für fast alle Krebsarten steigt das Erkrankungsrisiko mit zunehmendem Lebensalter, so dass in einer älter werdenden Bevölkerung mehr Krebsfälle auftreten.
Angst vor Krankheiten ist weit verbreitet. Eine Befragung im Auftrag der DAK zeigte: Die Deutschen fürchten sich besonders vor Krebs, gefolgt von Demenz und Herz-Kreislauferkrankungen. Die Angst vor einer Tumorerkrankung ist bei jungen Menschen zwischen 14 und 29 Jahre mit 73 Prozent am größten (3).
Verbesserungen bei Vorbeugung, Früherkennung und Behandlung haben dazu beigetragen, dass die altersstandardisierte Krebssterblichkeit seit Jahrzehnten zurückgeht. Zwischen 2005 und 2015 hat sie bei Männern um 12 Prozent, bei Frauen um 7 Prozent abgenommen.
Aus dem Verhältnis von Neuerkrankungen und Sterbefällen an Krebs lässt sich näherungsweise ableiten, dass inzwischen mehr als die Hälfte der Krebspatientinnen und -patienten nicht mehr an ihrer Krebserkrankung versterben. 1980 betraf dies noch weniger als ein Drittel der Erkrankten.
Die Versorgung von krebskranken Menschen befindet sich in einem grundlegenden Wandel. Verantwortlich für steigende Überlebensraten und verbesserte Lebensqualität sind konsequente Neu- und Weiterentwicklungen in der Diagnostik und Therapie. Jahrzehntelang beruhte die Krebstherapie auf drei großen Säulen: der operativen Entfernung, der Bestrahlung und der Chemotherapie. Um die Jahrtausendwende kamen mit den zielgerichteten Therapien und in jüngster Zeit mit den immunonkologischen Therapien weitere Säulen hinzu. Die Erwartungen in diesen Bereichen sind groß.
Der gesellschaftliche Umgang mit der Erkrankung unterliegt ebenfalls einem kontinuierlichen Wandel, auch wenn dieser nicht immer so offensichtlich ist. Viele Menschen gehen heutzutage sehr viel offener mit dem Thema um. Das bewirkt noch kein (sichtbares) gesamtgesellschaftliches Umdenken in Bezug auf die Angst vor Krebs, aber es bereitet den Boden dafür.
Quellen
(1)Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland 2016. Zentrum für Krebsregisterdaten im Robert Koch-Institut (Hrsg.), Berlin, 2016
(2)https://www.landeskrebsregister.nrw/
(3)Das Forsa-Institut führte für die DAK-Gesundheit vom 11. Oktober bis zum 2. November 2018 eine bundesweite und repräsentative Befragung von 3.498 Männern und Frauen durch.
Gute Quellen für Recherchen
https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Publikationen/Krebs_in_Deutschland/krebs_in_deutschland_node.html
https://www.landeskrebsregister.nrw/
https://www.krebsinformationsdienst.de/
https://www.krebsgesellschaftnrw.de/
Partner*innen des Video-Contests und der Gesamtkampagne sind die AOK Rheinland/Hamburg – Die Gesundheitskasse und die Fachgruppe Selbsthilfe.
Das Thema „Krebs“ hat bei der AOK Rheinland/Hamburg einen sehr hohen Stellenwert. Für Versicherte mit einer Krebserkrankung, deren Angehörige und Interessierte bietet sie eine besondere Unterstützung.
Für Jugendliche, die selbst an Krebs erkrankt sind, bietet die AOK Rheinland/Hamburg außerdem die Ferienfreizeit „LICHTBLICK–MeeresRauschen auf Sylt“.
Die „Fachgruppe Selbsthilfe“ ist ein ganz besonderes Gremium innerhalb der Krebsgesellschaft NRW. Beteiligt sind sieben große (eigenständige) Organisationen der Krebs-Selbsthilfe. Alle Mitglieder haben selbst eine Krebserkrankung erlebt. Sie vertreten und unterstützen Menschen mit Krebs. In der „Fachgruppe Selbsthilfe“ NRW sind folgende Landesverbände vertreten:
„Sprich mit mir! Über Krebs.“ ist eine Initiative der Krebsgesellschaft NRW e.V. Unter diesem Motto haben wir seit 2018 bereits mehrere Aktionen gestartet. Mit dabei war ein Poetry-Slam zum „Sprechen über Krebs“. Im letzten Jahr ist das Format „Video-Contest“ dazu gekommen. Hier möchten wir junge Menschen zu filmerischen Botschaftern machen. Der Contest möchte zeigen, dass die Auseinandersetzung mit dem Thema „Krebs“ helfen kann und auch kein Alter kennt, indem er junge, heranwachsende Menschen in den Mittelpunkt rückt. Kreativität kann ein Weg sein, Berührungsängste abzubauen und einen „neuen Dialog“ über ein schwieriges Thema anregen.
Anfang 2020 konnten wir den ersten Contest durchführen mit neun tollen Videos, die wir noch (vor Corona) im Düsseldorfer zakk feiern konnten. Die Videos sowie ein paar Impressionen vom Finale findet ihr in unserer Galerie.
Mit dem Contest wollen wir hier bewusst keine Vorgaben machen oder Schranken aufweisen. Krebs ist ein schwieriges Thema, denn obwohl die Medizin viele Fortschritte macht, ist Krebs vielfach lebensbedrohlich. Das heißt aber nicht, dass eure Videos traurig oder sehr ernsthaft sein müssen. Für uns ist die kreative Auseinandersetzung wichtig und das kann auch Comedy oder Satire bedeuten. Ob gefilmtes Theaterstück, Doku, Sketch oder Song, Zeichen- oder Animationsfilm: Alles ist erlaubt. Einige Videobeispiele findet ihr in unserer Galerie.
Teilnehmen können Jugendliche im Alter von 15 bis 19 Jahren mit Wohnsitz in NRW, zum Beispiel im Team als Schul-AG, Klasse oder Projektgruppe an einer weiterführenden Schule. Aber auch Teams, die sich unter dem Dach einer Jugendeinrichtung mit Sitz in NRW zusammenfinden, sind herzlich willkommen. Wenn ihr noch nicht volljährig seid, dann denkt daran, dass ihr die schriftliche Erlaubnis eurer Eltern benötigt und dass ein Erwachsener, also z.B. aus den Reihen der Lehrerschaft, das Projekt betreuen muss. Unsere Teilnahmebedingungen
Wir haben uns aufgrund der Thematik für das Mindestalter von 15 Jahren entschieden. Wenn du jetzt etwas jünger bist und dennoch unbedingt mitmachen möchtest, geht das, wenn deine Eltern hier ausdrücklich zustimmen. Bei Minderjährigen ist das schriftliche Einverständnis der Eltern unbedingt erforderlich. Und du brauchst in jedem Fall eine erwachsene Person, die das Projekt begleitet und dich anmeldet.
Ja, das geht. Ihr braucht eine erwachsene Person, die euch anmeldet und euer Projekt begleitet. Das kann neben der Lehrerin, dem Lehrer auch die Leitung eurer Jugendgruppe oder ein Elternteil sein.
Nach der Online-Anmeldung bekommst du eine E-Mail von uns zur Bestätigung. Manchmal kommt es aber vor, dass solche E-Mails als Spam eingestuft werden. Bitte hier im Spam-Ordner nachschauen. Wenn dort auch nichts angekommen ist, dann gerne eine Mail an presse@krebsgesellschaft-nrw.de oder anrufen 02 11 /15 76 90 92.
Euer Clip sollte nicht länger als 5 Minuten lang sein. Nach Möglichkeit nicht viel größer als ein Gigabyte.
Videos mit den von YouTube unterstützten Dateiformaten: .mov, .avi, .mpg oder .wmv.
Unsere Jury setzt sich aus Mitgliedern der Krebsgesellschaft NRW, der Fachgruppe Selbsthilfe, der AOK Rheinland/Hamburg und weiteren Unterstützerinnen und Unterstützern der Kampagne zusammen.
Den Button „Mitmachen“ anklicken und hochladen.
Ihr habt mehrere Ideen und könnt euch nicht entscheiden. Dann könnt ihr mehrere Videos einreichen, kein Problem.
Hochladen könnt ihr die Videos über den Link aus der Bestätigungsmail (die wir euch nach der Anmeldung geschickt haben). Falls das nicht klappt, gerne eine Mail an presse@krebsgesellschaft-nrw.de
Unser Ziel ist es, zehn Final-Videos digital zu zeigen und eure Arbeit gebührend zu würdigen. Als Gewinn lockt das „Goldene Ticket“ im Wert von 1.000 Euro mit dem sich euer Team einen gemeinsamen Wunsch erfüllen kann.
Corona wird uns noch weiter begleiten. Daher ist es sehr wichtig, dass ihr beim Videodreh auf euch achtet und gesund bleibt. Bitte denkt an die Vorgaben des Infektionsschutzes, wenn es die akute Situation verlangt.
Generell spricht hier nichts dagegen, dass ihr euren Beitrag auf YouTube, Instagram oder anderen Plattformen zeigt. Es ist ja euer Werk. Aber wir haben eine Bitte: Stellt euer Video erst nach dem Finale online. Sonst ist die Spannung weg.
Das ist wohl der einfachste Weg, aber nicht zwingend. Ihr könnt eure Videos auch mit einem Fotoapparat oder einer Videokamera drehen.
Alle Formate sind erlaubt. Wir empfehlen euch das klassische horizontale 16:9-Format.
Nein, es geht auch ohne. Für den Videoschnitt gibt es zum Beispiel (kostenlose) Apps fürs Handy oder Tablet. Wenn ihr ein Mikrofon habt, ist das klasse. Wenn nicht, geht das auch ohne. Euer Video muss technisch nicht perfekt sein, wichtiger ist uns der Inhalt.
Ja, auf jeden Fall. Das ist ein wichtiges Thema. Ihr dürft keine Person zeigen, die damit nicht einverstanden ist. Lasst euch deshalb eine Einwilligungserklärung unterschreiben.
im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Krebsgesellschaft NRW und der Partner auf den Social-Media-Kanälen und Websites gezeigt. Die Einwilligung dazu erfolgt im Vorfeld schriftlich und kann jederzeit schriftlich für die Zukunft aus wichtigem Grund widerrufen werden.