Christoph: Nichts verheimlichen!
Christoph war erst 29 Jahre alt, als sein Vater mit 58 Jahren an Lungenkrebs verstarb. Die Diagnose erfuhr er erst wenige Tage vor dem Tod des Vaters. Dieser hatte die Erkrankung vier Jahre vor seiner Familie geheim gehalten. Ein richtiger Abschied war daher nicht mehr möglich. Für seine Mutter, seinen Bruder und ihn war das ein Schock. „Wir haben das erst so richtig realisiert, als er in der Klinik in die Onkologie kam“, erzählt Christoph: „Vier Jahre hatte er nichts erzählt. Vielleicht wollte er nicht umsorgt werden?“
Wenn Christoph heute über diese Jahre nachdenkt, gab es schon Anzeichen: „Er hat nichts aufgeschoben, sich um das Heim gekümmert, ist in Urlaub gefahren, aber er hat nicht gesprochen. Das war vielleicht für ihn der beste Weg, aber für uns war es ein Vertrauensbruch, den wir erstmal verarbeiten mussten.“ Auf die Frage, ob er in einer solchen Situation etwas anders machen würde, entgegnet Christoph: „Ein klares Ja, auf jeden Fall. Ich würde offen damit umgehen und mein Umfeld miteinbeziehen. Im Nachgang leiden doch alle. Wir hätten als Familie zusammenwachsen können. Diese Chance hat uns sein Schweigen genommen.“
Als seine Mutter vor 14 Jahren ebenfalls an Krebs erkrankte war es anders. Hier wussten alle Bescheid und heute geht es seiner Mutter zum Glück gut. Beide Erfahrungen prägen auch seine Einstellung zur Krebsprävention. Er geht zum Darmkrebs- und zum Hautkrebs-Check, macht Sport und hält sich fit.