Verbrennung von Haut oder Schleimhaut (Strahlendermatitis)

Als Nebenwirkung von Strahlentherapien kann es in Abhängigkeit von Strahlenart und -dosis sowie von der Größe des Bestrahlungsfeldes je nach Hauttyp zu Reizungen bis hin zu Verbrennungen an Haut und Schleimhäuten kommen.

Ursache für die Entstehung dieser Strahlendermatitis ist die inaktivierende/abtötende Wirkung von ionisierenden Strahlen auf schnell wachsende Zellen (u.a. Krebszellen, aber auch Haut- und Schleimhautzellen).

Die Symptome einer Strahlendermatitis können sowohl einem leichten Sonnenbrand ähnlich sein (Rötung) als auch mit stärkerer Rötung, Schwellung (Ödembildung), Blasenbildung und nässender Haut einhergehen oder zu Geschwüren (Strahlenulcus) bzw. zum Gewebeuntergang (mit Haarausfall, Funktionsverlust von Schweiß- und Talgdrüsen) führen.

Als Folge kann sich außerdem die Hautfarbe des Bestrahlungsfeldes ändern (heller oder dunkler) oder die Haut kann atrophisch, d.h. dünner und empfindlicher werden. Schwere Nebenwirkungen einer Strahlentherapie sind allerdings heutzutage sehr selten geworden.

Entsprechend den Empfehlungen von Leitlinien internationaler Fachgesellschaften sind Therapien abhängig von Lokalisation, Umfang und Schweregrad der Strahlendermatitis und umfassen insbesondere Gele und Lotionen zur unspezifischen Anwendung.

Achtung

Eine Strahlendermatitis tritt meist während oder kurz nach der Strahlentherapie auf. Bei allen Hautreizungen, die neu auftreten, sollten Sie Ihren betreuenden Arzt/Ärztin informieren!

 

Nach Beendigung der Strahlentherapie können entzündungshemmende Salben und Wundkompressen geeignet sein. Wundverbände schützen die geschädigten Hautbereiche und gewährleisten ein vorteilhaftes feuchtes Milieu.

Komplementärmedizinische Möglichkeiten

Allgemeine Maßnahmen: beinhalten u. a. angemessene Hautpflege und Hautreinigung, Bekleidung und körperliche Aktivitäten.

Arnikahaltige Gele oder Cremes: kühlen, lindern Schmerzen und regen die Neubildung von Hautzellen an (z.B. Combudoron Gel).

Calendula officinalis (= Ringelblume) -haltige Wundsalben: (z.B. Calendula Wundsalbe) wirken entzündungshemmend und unterstützen die Neubildung von Hautzellen.

Aloe-Vera-haltige Gele: wirken bei lokaler Anwendung entzündungshemmend, töten Bakterien, Viren und Pilze ab und stabilisieren Zellmembranen. Sie können bei milder Strahlendermatitis durch ihre kühlenden und entzündungshemmenden Eigenschaften nützlich sein.

Achtung

Sprechen Sie jede komplementärmedizinische Anwendung mit Ihrem betreuenden Strahlentherapeuten ab. Die unterschiedlichen Erscheinungsformen und Verläufe der Strahlendermatitis erfordern individuelle und fachkompetente Therapieempfehlungen!