Schweißausbrüche sind im Grunde niemandem fremd. Neben Übelkeit und Schwäche ist das verstärkte Schwitzen jedoch eine häufige Begleiterscheinung von Krebserkrankungen oder eine unerwünschte Arzneimittelnebenwirkung bei medikamentösen Krebstherapien, insbesondere bei immunologischen Behandlungen mit Zytokinen (z. B. Interferon) aber auch bei der Verabreichung von Wachstumsfaktoren (z. B. Neupogen, Neulasta), Bisphosphonaten (z. B. Bodronat, Zometa) sowie chemo- und antihormonellen Therapien.
Komplementärmedizinische Möglichkeiten
Bad mit Zusatz von Eichenrindenextrakt: wirkt entzündungshemmend und adstringierend
Iontophorese: eine Therapie mit Gleichstrom, der mittels Elektroden der Haut zugeführt werden kann. Die Elektroden mit Bedienungsanleitung sind in Apotheken erhältlich. Das Wirkprinzip beruht auf einer Hemmung von Nervenimpulsen sowie auf einer direkten Hemmung von Schweißdrüsen durch den Gleichstrom.
Tipps bei verstärktem Schwitzen
- Trinken Sie mindestens zwei bis drei Liter pro Tag.
- Tragen Sie luftige Kleidung, die den Schweiß aufsaugt (Baumwolle, Leinen, Seide). Verzichten Sie auf synthetische Kleidung direkt auf der Haut.
- Verschaffen Sie sich Kühlung durch frische Luft, kalte Getränke, Eiswürfel oder Luftfächer.
- Stress, Alkohol, Kaffee, Tabak oder Gewürze können das Schwitzen noch verstärken und sollten gemieden werden.
- Sport treiben bzw. körperlich aktiv sein reduziert Stress und stabilisiert die Durchblutung.
- Machen Sie Entspannungsübungen zur Stressreduktion (z.B. Yoga, Tai Chi).
- Salbeitee und insbesondere Salbeiextrakt (Sweatosan; 100–150 mg; zweimal täglich) haben einen direkt hemmenden Einfluss auf die Schweißdrüsen und können deren Tätigkeit reduzieren.
- Kneipp’sche Anwendungen, z.B. warme und kalte Wechselbäder, Duschen, Wassertreten, können stabilisieren.
- Ein wirksames Deodorant und desinfizierende Seifen verhindern Geruchsentwicklung durch bakterielle Zersetzung des Schweißes.