Der Begriff „Heilfasten“ umfasst verschiedene Diätformen bzw. Kuren, u. a. Buchinger-Heilfasten, F. X. Mayr-Kur, Schroth-Kur, Breuß-Kur/Diät sowie Saft-, Früchte-, Molke- oder Tee-Fasten. Ziel des Heilfastens ist es, den Körper durch Entschlackung zu regenerieren und „seelisch zu reinigen“, um damit zu einer bewussteren Lebensführung und einer Änderung der Ernährungsgewohnheiten beizutragen.
Bewertung
Eine Heilfastenkur kann eine medizinisch notwendige Therapie nicht ersetzen! Nahezu alle behaupteten Wirkungen des Heilfastens sind nicht belegt. Insbesondere die durch Heilfasten betonte „Entschlackung des Körpers“ ist wissenschaftlich nicht begründbar.
Ansammlungen von Schlacken und Ablagerung von Stoffwechselprodukten kommen in Menschen üblicherweise nicht vor, da sie bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr über den Darm und die Nieren ausgeschieden werden.
Grundsätzlich sollten Heilfastenkuren nur nach vorheriger Gesundheitsuntersuchung durchgeführt werden. Zu beachten ist unbedingt, dass durch das Heilfasten die Wirkung von Medikamenten beeinflusst werden kann.
In den Leitlinien der Ärztegesellschaft für Heilfasten & Ernährung e.V. sind Krebserkrankungen als „Risikoindikation“ aufgeführt. Demnach sollten aus wissenschaftlicher Sicht Krebspatientinnen und -patienten auf das nicht wirksamkeits- und unbedenklichkeitsgeprüfte Heilfasten verzichten.(1) Achtung
Quellen:
(1) Wilhelmi de Toledo F et al. (2013). Fasting therapy – an expert panel update of the 2002 consensus guidelines. Forschende Komplementärmedizin. 20(6):434–443.