Analyse freier Radikale

„Freie Radikale“ sind aggressive Sauerstoffmoleküle, die u. a. für Zellentartung, Entzündungsreaktionen und Alterungsprozesse verantwortlich sind. Der menschliche Körper schützt sich vor einem Überschuss an „freien Radikalen“ durch sogenannte Antioxidantien. Zu den Antioxidantien gehören Vitamine (z. B. A, C und E), Spurenelemente (z. B. Selen), Enzyme (z. B. Glutathionperoxidase) und sekundäre Pflanzenstoffe (z. B. Flavonoide, Phytoöstrogene). Sie werden in der Regel mit der Nahrung aufgenommen und schützen die Körperzellen vor Beschädigung bzw. Zerstörung durch „freie Radikale“.

Mit zunehmendem Alter, in Stresssituationen sowie unter bestimmten Therapien (z.B. Chemo-, Strahlen-, Antibiotikatherapien) kann ein Antioxidantienmangel entstehen, der u. a. für diverse Erkrankungen (z.B. Krebs) sowie für Alterungsprozesse verantwortlich gemacht wird. Vor diesem Hintergrund werden von Apotheken bzw. Heilpraktiker- oder Arztpraxen diagnostische Verfahren angeboten, welche vorgeben, die Belastung des Körpers mit „freien Radikalen“ erkennen und die Funktion der antioxidativen Schutzsysteme beurteilen zu können.

Bewertung

Da für die Messung „freier Radikale“ aus dem Blut grundlegende Voraussetzungen bislang nicht erfüllt sind, muss die Aussagekraft einer solchen Messung erheblich in Zweifel gezogen werden: Zum einen ist die Menge „freier Radikale“ im Blut bzw. im Körper abhängig von Faktoren, wie Lebensstil, Erkrankungen, Medikamenteneinnahme, aktuellem Trainingszustand etc. und zum anderen sind die derzeit verwendeten Messgeräte nicht hinreichend auf ihre Aussagefähigkeit getestet. Es kann daher nicht mit Gewissheit gesagt werden, dass sie das Gewünschte überhaupt „richtig“ erfassen. Außerdem sind die derzeit angebotenen Methoden nicht standardisiert und die jeweiligen Ergebnisse somit auch nicht vergleichbar.

Aus diesem Grund kann die Analyse freier Radikale nicht empfohlen werden, zumal sie meist mit zweifelhaften Empfehlungen zur Einnahme von nicht auf Qualität, Unbedenklichkeit und Wirksamkeit geprüften, teuren Antioxidantien einhergeht.

Die nicht hinreichend auf Aussagefähigkeit geprüfte „Analyse freier Radikale“ wird nicht empfohlen, zumal sie meist mit zweifel-haften Empfehlungen zur Einnahme von nicht auf Qualität, Unbedenklichkeit und Wirksamkeit geprüften, teuren Antioxidantien einhergeht.